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Der Ortsname Welsleben leitet sich aller
Wahrscheinlichkeit nach vom in dieser Region seinerzeit vorhandenen
großen Waldgebiet ab. Zu Zeiten der ersten Landvermessung 1734–1736 gab es
in der Gemeinde 147 freie Einwohner. Eine Volkszählung im Jahre 1860
ergab immerhin schon eine Bevölkerung von 1.615 Einwohnern. Damit war
zur Mitte des vorigen Jahrhunderts die heutige Einwohnerzahl von ca.
1.800 Einwohnern fast erreicht.
In diese Zeit fallen auch mehrere Ereignisse, die sich nachhaltig
positiv auf die Entwicklung des Dorfes auswirkten:
Die Zuckerfabrik Fischer, Plümecke & Co. wurde gebaut, die Kreisstraße
(jetzige B 246a) von Wanzleben nach Schönebeck - Salzelmen angelegt und
um die Jahrhundertwende die Eisenbahnstrecke Schönebeck - Blumenberg
errichtet. Damit und mit der bereits 1791 gebauten Chaussee Magdeburg
-Leipzig erhielt der Ort Welsleben wesentliche Impulse für einen
wirtschaftlichen Aufschwung.
Durch die günstige Lage des Ortes zu den Industriestandorten Schönebeck
und Magdeburg vollzog sich in dieser Zeit ein Strukturwandel des bis
dahin rein landwirtschaftlich geprägten Dorfes durch die Abwanderung von
Arbeitskräften.
Die ursprünglich landwirtschaftliche Prägung ist heute noch sichtbar
durch das Vorhandensein der landwirtschaftlichen Erwerbsstellen.
Städtebauliche Dominante ist die Pfarrkirche St. Pankratius, dessen
spätromanischer Turm bereits 1225 errichtet wurde. Das Kirchenschiff
wurde im barocken Stil 1671 an den „Wehrturm“ der Kirche angefügt.
Weiterhin geben die geschlossenen Hofanlagen Lange Straße/ Mühlenstraße/
Krumme Straße dem Ort eine geschlossene und städtebaulich einheitliche
Struktur.
Welsleben weist einige denkmalgeschützte Gebäude und bauliche Anlagen
auf.
In die vorläufige Denkmalliste ist das Gebäude Lange Straße 37
aufgenommen. Es weist einen Dachstuhl auf, der in seiner Form einmalig
im Ort und der Gegend ist. Der Taubenturm auf dem "Bothischen
Grundstück" wurde ca. zur Wende des 17. / 18. Jahrhunderts gebaut.
Der Welslebener Siefried Meyer baute eine 18 m lange und 1,80 m hohe
Mauer im Hundertwasser-Stil und verwendete getreu der Philosophie des
Friedensreich Hundertwasser (1928 – 2000) zu 95 Prozent alte
Materialien.
Im Bereich des Feuerwehrhofes befindet sich ein Gebäude aus Naturstein
und Fachwerk. Dieses Gebäude hat eine mit Holzschnitzereien verzierte
Holzgalerie.
Die drei markanten Brunnenabmauerungen Krumme Straße (bördetypische
Spitzbrunnen) dienen der Löschwasserversorgung. Hier werden teilweise
artesische Systeme genutzt. Dieses ist einmalig für das gesamte Umfeld.
Die Bereiche Lange Straße / Krumme Straße / Mühlenstraße / Kirchstraße
sind aufgrund ihrer einmaligen zusammenhängenden Ensemblewirkung von
denkmalpflegerischem Belang.
Nicht nur Wohnhäuser, sondern Stallanlagen, Einfriedungen, Tore und
Torbögen sind in einer solchen Vielfalt vorhanden, dass hier gemeinsam
mit der unteren Denkmalbehörde weitere Gebäude und bauliche Anlagen
unter Schutz gestellt werden sollten.
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